Eine schöne Tradition in Warnemünde. Der „Niege Ümgang“ leitete das Landprogramm der 77. Warnemünder Woche stimmungsvoll und gut gelaunt ein. Rund 2.500 Teilnehmer zogen in der 13. Auflage dieser Veranstaltung durch das Seebad – angeführt von den historischen Figuren Mariken, Forstinspektor Becker, Großherzogin Alexandrine sowie den ortsansässigen Gewerbetreibenden, Persönlichkeiten aus Kultur, Sport und den zahlreichen Warnemünder Vereinen.
Symbolkraft und Kreativität sind dabei stets gefragt. Vereinsfahnen, Handwerkskleidung oder typisches Sportgerät tragen zu dem alljährlichen Marsch bei. Die älteren Mitglieder des Tennisvereins Blau-Weiß verfolgten den Umzug in diesem Jahr ausnahmsweise im gemütlichen Rahmen von außen und machten mit ihren gelben Filzbällen für ihr Traditionsturnier „Ganz in Weiß“ am kommenden Wochenende aufmerksam. „Heute fliegen nur die Bälle, mit denen wir nicht mehr spielen“, verdeutlichte Renate Labs und wirft den nächsten Ball in die bunte Menge.
Christel Sens, ehemaliger Chorleiterin im Ort, beobachtete das musikalische und fröhliche Treiben auf ihrer eigenen Bank in der Mühlenstraße. „Ich musste unbedingt dabei sein und freue mich, von vielen Bekannten gegrüßt zu werden. Auch der Oberbürgermeister kam schon vorbei“, freute sich die frühere Theatersängerin, die seit über 50 Jahren in Warnemünde lebt. „Jetzt muss ich erstmal de Klaashahns angucken“, unterbricht sie die Unterhaltung.
Der traditionelle Umzug mit veränderte Route durch Alexandrinenstraße, Rostocker Straße, Poststraße, Kirchenplatz und besagter Mühlenstraße endete am Leuchtturm. Dort angekommen begann das bunte Programm auf der Bühne mit Trachtengruppe, Shantychor de Klaashahns, Piratenshow und heiterer Moderation von Horst Marx. Oberbürgermeister Roland Methling eröffnete anschließend die 77. Warnemünder Woche mit dem traditionellen Fassbieranstich auf der Bühne am Leuchtturm.
Etwa 15.000 Menschen weilten zum Auftakt des Sommerfestes in Warnemünde.