Rostock Offshore Quartier in Warnemünde

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat seine Pläne für das „Rostock Offshore Quartier“ (ROQ) in Warnemünde gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Eva-Maria Kröger, und dem Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Wolfgang Blank, vorgestellt. Auf 25.000 Quadratmeter Grundstücksfläche soll bis 2028 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Marinearsenal und zur Neptun Werft ein multifunktionales Gebäudeensemble mit modernen Büros, Werkstätten und Materiallager direkt an der Kaikante entstehen.

Rostock Offshore Quartier in Warnemünde

Im ROQ sollen nach Bezug im Jahr 2028 bis zu 180 Menschen in unterschiedlichen Funktionsbereichen des 50Hertz-Offshore-Betriebes arbeiten. Neben der Zentrale in Berlin und dem Regionalzentrum Mitte in Neuenhagen in Brandenburg wird dies der drittgrößte 50Hertz-Standort sein. Das ROQ befindet sich in unmittelbarer Nähe zum offenen Meer und ist daher ein idealer Standort für die Betriebsführung der elektrotechnischen Anlagen auf der Ostsee und an Land. Aktuell sind für die Windparks Baltic 1 und Baltic 2, Wikinger, Arkona, Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle sechs Offshore-Plattformen und Netzanschlusssysteme in Betrieb, in den nächsten Jahren kommen drei Plattformen für die Windparks Gennaker und Windanker sowie nach 2030 eine Konverterplattform für das Projekt Ostwind 4 hinzu. Das erfordert einen erhöhten Personal-, Logistik- und Materialaufwand für Wartung und Betrieb der Anlagen. Die Investitionskosten für den neuen Standort belaufen sich auf rund 90 Mio. Euro.

Dr. Dirk Biermann, Chief Operations Officer von 50Hertz: “Das Rostock Offshore Quartier wird unser Tor zu Ostsee. Wir errichten hier ein Gebäudeensemble, das nicht x-beliebig ist, sondern verschiedene Funktionen erfüllt und zugleich außen wie innen architektonisch anspruchsvoll gestaltet ist. Es soll ein Ort sein, an dem Menschen gerne arbeiten und der zugleich das Umfeld prägt. Das ROQ ist ein wichtiger Eckpfeiler für den zukünftigen maritimen Gewerbepark an diesem Standort.“

Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock: „Nachdem die Stadt 50Hertz das Grundstück im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages zur Verfügung gestellt hat, erfolgen jetzt die nächsten Schritte in enger Abstimmung. Baugenehmigung, Planfeststellungsverfahren zur Umgestaltung des Werftbecken, Altlastensanierung, Ausbau der Wassertiefe und einiges mehr. Mit 50Hertz haben wir einen Partner, mit dem wir konstruktiv im ständigen Dialog viele der komplizierten Themen gemeinsam angehen und lösen. Dies ist ein wichtiger Schritt der Transformation dieses historischen Gewerbe- und Schiffbaustandortes in bester Lage.“

Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Das Rostock Offshore Quartier steht sinnbildlich für den wirtschaftlichen Aufbruch an unserer Küste. In Warnemünde verbinden sich maritime Wirtschaft und Erneuerbare Energien – zwei Schlüsselbranchen für Mecklenburg-Vorpommern. Das Land unterstützt die Entwicklung des Standorts mit rund 68 Millionen Euro. Die Pläne von 50Hertz passen genau in dieses Zukunftskonzept.“

Attraktive Arbeitsplätze an maritimen Standort

Das Rostocker Architekturbüro Bastmann+Zavracky hat mit seinem Entwurf die europaweite Ausschreibung gewonnen und setzt das Projekt als Architekt und Generalplaner um. Die Außenfassade des Bürogebäudes erhält eine klare horizontale Gliederung mit verkippten transparenten Flächen. In diesen soll sich die Tagesstimmung aus Wasser, Himmel und Wolken brechen und so in einen permanenten visuellen Dialog mit der vom Meer geprägten Umgebung eintreten. Im Inneren des Gebäudes entstehen flexible Arbeitswelten, die der Philosophie einer modernen Arbeitskultur von 50Hertz entsprechen. Die angrenzende Lager- und Logistikhalle erhält ein Gründach und eine Photovoltaik-Dachanlage zur Stromerzeugung.

Im lichtdurchfluteten fünfgeschossigen Bürogebäude des ROQ entstehen 135 feste Arbeitsplätze, unter anderem im Maritime Coordination Center (MCC), das den Einsatz von Schiffen und Hubschraubern plant, den Seeraum überwacht und bei Havarien oder Unfällen das maritime Krisenmanagement übernimmt. Ebenfalls im ROQ angesiedelt ist das Offshore Control Center (OCC), eine Leitwarte zur Steuerung und Überwachung der Umspannwerke auf dem Meer mit einer 365/24/7-Einsatzbereitschaft.

Mehr Platz zum Reparieren, Lagern und Navigieren

An das Bürogebäude schließt sich zur Ostsee hin die 190 Meter lange Lager- und Logistikhalle an, in der unter anderem auf vier großen Drehtellern mehrere Kilometer Seekabel für Reparaturen im Fall von Havarien vorgehalten werden. Das Lager ist mit zwei Kranbahnen für bis zu 20 Tonnen Schwerlast ausgestattet. Außerdem werden in der Halle ein Leichtlast- und Verbrauchslager, Werkstätten sowie ein Zoll-Deklarationsbereich untergebracht. Am öffentlich zugänglichen Hafenkai des ROQ können bis zu 200 Meter lange Versorgungsschiffe anlegen, außerdem werden hier zwei sogenannte Crew Transfer Vessel (CTV) für den Personaltransport zu den Offshore-Plattformen liegen.

Bis zum geplanten Baubeginn 2026 sind von Seiten des Hafen- und Seemannsamtes Rostock eine ganze Reihe von Vorarbeiten sowie Genehmigungsverfahren erforderlich, dazu Abrissarbeiten und Altlastensanierung. Um die Zeit bis zum geplanten Einzug zu überbrücken, errichtet 50Hertz auf einer 10.000 qm großen angemieteten Fläche in unmittelbarer Nähe eine zweigeschossige Containeranlage mit Interimbüros und einem Freilager. Dieses Provisorium, kurz ROQi genannt, sollen die Mitarbeitenden von 50Hertz im Sommer dieses Jahres beziehen können.

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