Nach einer Bauzeit von ca. 20 Monaten taufte die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel das neue Forschungsschiffes SONNE. Mit einer klassischen Schiffstaufe auf der Neptun Werft in Warnemünde wurde der Name des neuen Forschungsschiffs offiziell vorgestellt und dem Schiff sowie allen Menschen an Bord die besten Wünsche für die Zukunft übermittelt. Etwa 300 Gäste aus Politik und Wissenschaft nahmen an der Taufe teil.
Neben der deutschen Regierungschefin nahmen der Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Erwin Sellering, die niedersächsische Wissenschaftsministerin, Gabriele Heinen-Kljajić, sowie der parlamentarische Staatssekretär des BMBF, Thomas Rachel, an der Taufe teil. Als Vertreterin des Konsortiums Deutsche Meeresforschung sprach Prof. Dr. Karin Lochte (Alfred-Wegener Institut, Bremerhaven) ein kurzes Grußwort.
„Die niedersächsische Meeresforschung genießt einen hervorragenden Ruf. Diese Botschaft tragen wir mit dem neuen Forschungsschiff gern in alle Welt“, sagte Heinen-Kljajić. „Mit Wilhelmshaven und dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) in Oldenburg hat die SONNE als erstes Forschungsschiff eine niedersächsische Heimat.“ „Für die Meyer Werft und die Neptun Werft war es eine große Herausforderung, dieses anspruchsvolle Schiff zu konstruieren und zu bauen. Nicht nur der Schiffstyp, sondern auch die Berücksichtigung aller technologischen Anforderungen, die die Wissenschaft an ein Forschungsschiff stellt, war für die Werft eine besondere Aufgabe. Desto mehr freut es uns, dieses Schiff heute hier in Warnemünde zu taufen“, so Bernard Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft und der Neptun Werft.
Das neue Forschungsschiff SONNE hat eine Länge von 116 Metern, ist 20,6 Meter breit und zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Das Schiff wurde nach den neuesten Umweltstandards konzipiert und konstruiert. Für sein umweltfreundliches Schiffsdesign wurde das Schiff mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Bei dem Tiefseeforschungsschiff SONNE mit der Baunummer S. 530 wurde der erstmalige Einsatz einer innovativen Komponente mit Innovationsbeihilfen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und des Landes Mecklenburg Vorpommern gefördert.
Neben der bis zu 35 Personen umfassenden Besatzung bietet das Schiff Platz für 40 Wissenschaftler. Haupteinsatzgebiete des neuen Tiefseeforschungsschiffs werden der Indische und Pazifische Ozean sein. Die SONNE wird dazu beitragen, wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders relevante Forschungsfragen zu beantworten, vor allem hinsichtlich des Klimawandels, der Versorgung mit marinen Rohstoffen und der Folgen des Eingreifens in die Ökosysteme. Dafür steht den Wissenschaftlern mit dem neuen Forschungsschiff eines der weltweit modernsten Instrumente zur Verfügung, um den Einfluss der Meere auf unser Klima zu untersuchen.
Die Baukosten für das Forschungsschiff in Höhe von 124,4 Mio. Euro werden gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (90 Prozent) sowie den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen (10 Prozent) getragen. Ab Januar 2015 wird die neue SONNE der deutschen Meereswissenschaft zur Verfügung stehen. Dann wird das Forschungsschiff seinen 44 Jahre alten Vorgänger ablösen. Die Modernisierung der Flotte der deutschen Forschungsschiffe wird somit konsequent fortgesetzt.