Heimatmuseum: Sonderausstellung 125 Jahre Leuchtturm Warnemünde

Der Warnemünder Leuchtturm hat dem Fischer Karl-Heinz Ruschau in vergangenen Zeiten oft den Weg nach Hause gewiesen. „Das war vor allem so zwischen 1945 und 1950, als Handnavigation noch üblich war. Da haben wir uns am Leuchtturm orientiert. Heute haben die Fahrensleute moderne Technik wie Radar oder GMS“, sagt der 89-Jährige beim Rundgang durch die neue Sonderausstellung „125 Jahre Leuchtturm Warnemünde“ im Heimatmuseum in der Alexandrinenstraße 31.

Sonderausstellung im Heimatmuseum: 125 Jahre Leuchtturm Warnemünde

Diese Sonderausstellung wurde am Samstag, 3. September 2022, im Rahmen des diesjährigen Hoffestes eröffnet, zu dem der Museumsverein Warnemünde einmal im Jahr seine Mitglieder, Förderer und Freunde einlädt. „Jeder Leuchtturm hat eine andere Kennung, sodass wir Fischer auch bei schwerem Wetter wussten, wo wir sind“, erinnert sich Ruschau, der ebenso wie seine Frau Erna lobende Worte für die neue Sonderausstellung findet. Als richtig cool bezeichnet diese auch der siebenjährige Ansgar. Ihn begeistert vor allem, dass das sehenswerte Modell des Warnemünder Leuchtturms leuchtet. Dass der Zweitklässler sich für Leuchttürme interessiert, ist nicht verwunderlich. Schließlich ist sein Papa Mathias Stagat der zweite Vorsitzende des Leuchtturmvereins Warnemünde. „Eine gelungene Ausstellung, sehr informativ“, sagt Stagat, der auf das gute Miteinander des Museums- und des Leuchtturmvereins verweist.

Wer besitzt die älteste Postkarte mit Leuchtturm-Motiv?

Gemeinsam habe man sich deshalb anlässlich der Sonderschau auch etwas Besonderes überlegt. „Wir werden jeweils einen Preis ausloben für die drei ältesten, gelaufenen Postkarten mit dem Warnemünder Leuchtturm als Foto-Motiv. Der Poststempel ist entscheidend“, verrät Museumsleiter Christoph Wegner.

Postkarte vom Warnemünder Leuchtturm, 1900
Postkarte vom Warnemünder Leuchtturm, 1900, im Bestand des Heimatmuseums Warnemünde

Wer mitmachen möchte, hat noch bis zum Leuchtturmeröffnung am 8. April 2023 Zeit, seine Postkarte in Kopie oder per E-Mail mit der Ansicht von Vorder- und Rückseite oder direkt ans Heimatmuseum, Alexandrinenstraße 31, 18119 Warnemünde, einzusenden.

„Unserem Aufruf, sich im 125. Jahr des Bestehens des Warnemünder Leuchtturms mit einer alten Postkarte am Gewinnspiel, das Leuchtturm-Verein und Heimatmuseum gemeinsam veranstalten, zu beteiligen, sind bislang mehr als 20 Frauen und Männer gefolgt“, sagt Museumsleiter Christoph Wegner. Die ihm bislang vorliegenden ältesten gelaufenen Postkarten stammen aus den Jahre 1899, genauer aus den Monaten Juni und Juli. „Es mag durchaus noch ältere geben. Vielleicht aus dem Jahre 1897, als der Turm im Bau war. Oder von 1898, als das heutige technische Denkmal gerade fertiggestellt war.“, sagt der Museumsleiter.

So die Wahl getroffen ist, wollen die Auslober der Preise über 300, 150 und 50 Euro natürlich auch das Original sehen. „Wenn der Leuchtturm zu Ostern 2023 in die neue Saison startet, werden wir die Gewinner küren“, versichert Mathias Stagat. Jetzt aber habe der Leuchtturm noch bis Anfang Oktober für Besucher geöffnet. Und am ersten Advent soll auch wieder das bei Jung und Alt gleichermaßen beliebte Adventssingen stattfinden.

Traditionelles Fest im Hof des Warnemünder Heimatmuseums

Begeistert von der Sonderschau, die bis zum Sommer 2023 zu sehen sein wird, sowie natürlich vom Fest im Hof des Heimatmuseums waren ausnahmslos alle Gäste. Ob der 91-jährige Adolf Sahlmann, der extra aus Hamburg angereist war, oder Karin und Sigfried Richter, die ehemaligen Lehrerinnen Edda Düwel und Luise Tessendorf, Ilse Schöler und ihr Mann Hein (Ernst), ihr Fazit war einstimmig: Große Klasse. Und: Endlich hatten alle mal wieder Gelegenheit, sich auszutauschen, gute Gespräche an einem wunderbaren Spätsommertag in netter Runde zu führen.

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