Fiete, Rostocks jüngster Eisbär

Der Name des kleinen Rostocker Eisbären ist gelüftet im Zoo Rostock. In allen Umfragen setzte sich deutlich Fiete als Wunschname für Vilmas Schützling durch. Oberbürgermeister Roland Methling taufte den derzeit wohl beliebtesten Bewohner der Hansestadt auf den Namen Fiete, was aus dem Niederdeutschen kommt und so viel wie der Friedliche bedeutet. „Das ist ein toller Name, der klingt frisch, sympathisch und passt zu Rostock“, zeigte sich Taufpate Methling sehr zufrieden mit dem Abstimmungsergebnis und Namen für den kleinen Star des Zoos.

Mit dabei bei der Taufe ist die Sieger-Familie des Namenswettbewerbes mit ihrer 14-jährigen Tochter aus Bad Schwartau bei Lübeck. „Es ist ein nordischer Name, kurz und prägnant, assoziiert Küstennähe als Symbol für den Geburtsort des kleinen Bären und klingt ein wenig schelmenhaft – was beim Blick in die schwarzen Kulleraugen sicherlich auch passend ist“, begründete Familie Geruschke aus Bad Schwartau ihre Namenswahl. Tausende hatten sich an der Suche nach einem schönen oder originellen Namen beteiligt.

Allein den Zoo erreichten rund 3.000 Briefe, E-Mails und Anrufe aus ganz Deutschland und aller Welt. Der Zoo Rostock feierte heute mit vielen Gästen, Partnern und Unterstützern die Taufe des am 3. Dezember 2014 geborenen Eisbärenbabys und Halbbruder des legendären Berliner Eisbären Knut. Auch Zoodirektor Udo Nagel, der eher mit einer skandinavischen Lösung geliebäugelt hatte, hat sich inzwischen mit dem kecken Namen angefreundet. „Die Zoofreunde haben eindrucksvoll entschieden und auch eine exzellente Wahl getroffen“, so Nagel.

Fiete entdeckt mutig sein Revier

Der kleine Eisbärenmann mit dem flotten norddeutschen Namen wiegt jetzt nach Schätzungen seiner Stammtierpfleger ca. 15 bis 20 kg. Die Zoobesucher können jeden Tag ab 9 Uhr auf der Mutter-Kind-Anlage auf der historischen Bärenburg beobachten, wie der kleine Racker mutig seine neue Umgebung erkundigt. „Er kann zwar von Natur aus schwimmen, muss das aber mit Vilmas Hilfe noch richtig lernen. Er fühlt sich dabei noch nicht sicher und ist lieber auf der Anlage als im Wasser“, sagte Kuratorin Antje Zimmermann. „Das wird jetzt aber von Tag zu Tag besser.“  Wenn Fiete sicher schwimmen kann und allein den Weg aus dem Wasser ans rettende Ufer findet, wird er mit seiner äußerst fürsorglichen Mutter auf die größere Anlage umziehen. Das wird vermutlich im Juni sein.

„Vilma ist eine sehr entspannte Mutter, die dennoch immer ihren Zögling fest im Blick hat“, berichtete Antje Zimmermann. „Sie kennt jeden Schritt des Kleinen und greift ein, sobald Fiete sie braucht. Es ist auch klar zu erkennen, wie Vilma ihr Junges gezielt leitet und lenkt. Sie animiert ihn beispielsweise, bestimmte Wege zu gehen oder die richtigen Stufen zu finden. Beim Baden bleibt Vilma als Rettungsinsel ganz in der Nähe ihres Sohnes und verhilft ihm schon einmal zu einem leichteren Ausstieg aus dem kühlen Nass.“

Ansonsten erforscht das Rostocker Bärchen schon recht munter, mutig und aufgeweckt die Außenanlage und wie das bei Kindern so üblich ist, wird erst einmal alles gekostet und angeknabbert. Aber nach wie vor braucht Fiete seine Ruhephasen. Dann liegen Vilma und er eng aneinander gekuschelt und chillen. Es kann gut passieren, dass die Besucher Mutter und Kind bei einer Babymahlzeit auf der Mutter-Kind-Anlage antreffen. „Auch das ist ein Zeichen dafür, wie gelassen Vilma ihre Mutterrolle wahrnimmt. Sie zieht sich zum Säugen nicht unbedingt in die Boxen auf der Bärenburg zurück“, erklärte die Kuratorin. Die enge Verbundenheit zur Mutter bleibt noch über ein Jahr bestehen. In der Natur sind Mutter und Jungtier bis zu zweieinhalb Jahren zusammen.

Fiete beginnt bereits jetzt, vom Fisch oder Fleisch seiner Mutter zu naschen. Weichen Fisch und durchgedrehtes Fleisch frisst er schon zum Teil. Die Babymilch bleibt jedoch noch längere Zeit sein Hauptnahrungsmittel. In der Wildbahn säugen die Eisbärenmütter ihre Kleinen bis zu 16 Monate oder länger. Die Eisbärenmilch ist sehr fett und eiweißreich sowie kohlenhydratarm. Fietes „Oma“ Vienna wird dann im Sommer auf die Mutter-Kind-Anlage wechseln und Platz für Vilma und ihr Baby machen. „Papa“ Lars wird den Zoo am Tag nach der Taufe verlassen und in den dänischen Zoo in Aalborg umziehen. Eisbären sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarung zusammen. Lars wäre für seinen Sohn Fiete eine ernste Gefahr.

Neue Paten für die Eisbären im Zoo

Im Rahmen der Tauffeier haben das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen AIDA und das Grand Hotel Heiligendamm jeweils eine neue Tierpatenschaft für die Eisbären abgeschlossen. Das berühmte G8-Hotel in Deutschlands ältestem Seebad betreibt seit vielen Jahren einen „Eisbärenclub“ für Kinder. Aktuell haben über 200 Privatpersonen und Unternehmen eine Tierpatenschaft übernommen. Besonders beliebt sind die Eisbären, denen nun bereits 21 Paten zur Seite stehen.

Auf dem Tauffest wurde auch die erste „Gold-Partnerschaft“ des Zoos besiegelt. Das erfolgreiche Softwareunternehmen SIV.AG aus Roggentin unterstützt den Zoo und die Eisbären neben vielen weiteren Partnern mit einem jährlichen Beitrag. Aber auch kleinere Spenden helfen. Neben der Weltkugel auf der Bärenburg im Zoo Rostock lädt eine neue Spendenwand für das POLARIUM ein, sich mit einem Beitrag zu verewigen.

Ab sofort können Tatzen-Aufkleber im Wert der Spendenhöhe von 5, 25, 100 oder 500 Euro erworben, beschrieben und an der Spendentafel angebracht werden. Das Geld fließt in das POLARIUM, der neuen Heimstätte der Eisbären und Pinguine.

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