DGzRS gibt neues Seenotrettungsboot bei Tamsen-Werft in Auftrag

Wenige Wochen nach Vergabe des Auftrags für das Typschiff einer völlig neuen 28-Meter-Seenotkreuzer-Klasse hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einen weiteren Neubau in Auftrag gegeben. Die Rostocker Werft Tamsen Maritim wird ein neues Seenotrettungsboot für eine Freiwilligen-Station bauen.

Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO der Freiwilligen-Station Kühlungsborn der DGzRS. Foto: DGzRS/Die Seenotretter
Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO der Freiwilligen-Station Kühlungsborn der DGzRS. Foto: DGzRS/Die Seenotretter

Die DGzRS plant, diese neue Einheit  anlässlich der Feierlichkeiten zu ihrem 150-jährigen Bestehen 2015 zu taufen, ebenso wie auch den neuen Seenotkreuzer. Im Rahmen der ständigen Modernisierung der Rettungsflotte wird der Neubau ein älteres Seenotrettungsboot ersetzen – auf welcher Station, steht allerdings noch nicht fest. Nicht zuletzt würdigt die DGzRS mit dieser Taufe auch die Einsatzbereitschaft der mehr als 800 Seenotretter an Nord- und Ostseeküste, die als Freiwillige die Besatzungen der Seenotrettungsboote stellen.

Das neue Seenotrettungsboot mit der internen Bezeichnung SRB 65 wird ein modifizierter Nachbau der bewährten 9,5-/10,1-Meter-Klasse  der DGzRS. Bereits 19 Einheiten dieser Klasse haben sich in zahlreichen Einsätzen auch unter extremen Bedingungen zur Zufriedenheit der Besatzungen in allen Revieren hervorragend bewährt. Die bisher jüngsten Boote dieses Typs wurden 2006 abgeliefert.

Die Eckdaten des neuen Seenotrettungsbootes:

  • Länge über Alles: 10,1 Meter
  • Breite über Alles: 3,61 Meter
  • Tiefgang: 0,96 Meter
  • Verdrängung: 7 Tonnen
  • Geschwindigkeit: 18 Knoten (ca. 33 km/h)
  • Besatzung: Freiwillige
  • Antrieb: ein Propeller, 380 PS

Wie alle Einheiten der DGzRS wird das neue Seenotrettungsboot als Selbstaufrichter konstruiert und vollständig aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem gebaut. Der Bootstyp zeichnet sich durch hohe Seetüchtigkeit aus. In Grundsee und Brandung besitzt er gute See-Eigenschaften, manövriert einwandfrei, übersteht heftige Grundstöße und ist in der Lage, dank des rundumlaufenden Fendersystems auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu gehen.

Für Einsätze unter schwierigsten Bedingungen sind bei der Konstruktion umfassende Sicherheitskriterien berücksichtigt worden. Das Boot wird mit modernster Navigationstechnik, leistungsstarken Schlepp- und Lenzgeschirren sowie einer umfangreichen Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung ausgestattet.

Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS wird auch SRB 65 ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. Die Taufe soll – ebenso wie die des ersten Seenotkreuzers der neuen 28-Meter-Klasse – im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Seenotretter Anfang Juni 2015 erfolgen.

Für Tamsen Maritim ist der jüngste Auftrag eine Premiere: SRB 65 ist der erste Neubau der Werft für die DGzRS. Tamsen Maritim hat bereits Erfahrung in der turnusgemäßen Generalüberholung von Seenotkreuzern verschiedener Größen. Ende 2012 hat die Werft zudem die größte Einheit der DGzRS, die auf Helgoland stationierte HERMANN MARWEDE, für die Aufnahme eines neuen Tochterbootes umgebaut.

Die DGzRS setzt derzeit von 54 Stationen in Nord- und Ostsee 60 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote ein. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Coordination Centre) koordiniert zentral alle Such- und Rettungsmaßnahmen. Trotz aller Technik: Im Mittelpunkt des Rettungswerkes steht nach wie vor der Mensch. Ohne die freiwillige Bereitschaft der Seenotretter zu ihren nicht selten gefahrvollen Einsätzen wäre die Arbeit der DGzRS nicht denkbar. Jahr für Jahr fahren die die Einheiten der Rettungsflotte mehr als 2.000 Einsätze auf Nord- und Ostsee.

Bildzeile:
Die in Kühlungsborn stationierte KONRAD-OTTO, in Dienst gestellt 2006, ist das bisher jüngste Seenotrettungsboot der 9,5-/10,1-Meter-Klasse. Die DGzRS hat jetzt den Auftrag zum Bau eines modifizierten Schwesterschiffs erteilt. (Foto: DGzRS/Die Seenotretter)

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