Verfüllung der Warnemünder Fährbecken droht

Die Interessengemeinschaft Alter Fährhafen Warnemünde wandte sich heute mit einem offenen Brief direkt an die einzelnen Bürgerschaftsfraktionen, die Bürgerschaftspräsidentin sowie den Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock: „In der Hitze des Wahlkampfs und der sich anschließenden politischen Sommerpause ist die morgige Sitzung des Hauptausschuss am 20. Mai 2014 eine letzte Option, wichtige Entscheidungen zu brandaktuellen Fragen und Problemen zu fällen.“, machte IG-Sprecher Heiko Schulze die Bürgersorgen deutlich.

Anlass zur akuten Besorgnis geben die jüngsten Ankündigungen der WIRO zum Verfüllen der Fährbecken auf der Warnemünder Mittelmole (Ostsee Zeitung vom 13. Mai 2014: 3,5 Millionen Euro kostet das Vorhaben. Dazu gehört auch das anschließende Verfüllen der maroden Becken.). Dieses soll sich nach Sicherung der Spundwand anschließen. „Doch wie einsturzgefährdet sind die Fährbecken wirklich, wenn seit Jahresbeginn Tag für Tag direkt darauf mit tonnenschwerer Technik gearbeitet wird?“ hinterfragt Schulze im Namen vieler besorgter Bürger. Der Einsatz mit tonnenschwerer Bautechnik legt den Verdacht nahe, dass das Gutachten zu großzügig interpretiert wurde und die anstehende Verfüllung des Beckens ohne Gefahr eine baurechtlich nicht zugelassene Maßnahme ist.

Ähnlich unklar verhält es sich mit der Inangriffnahme der Waggonhalle und einem Abriss des Scandlines-Hochhaus nach Leerzug, der hinter vorgehaltener Hand die Runde macht. „Solange unklar ist, wie es mit der Bebauung der Mittelmole weiter geht und kein Baurecht besteht, sollten sich die Arbeiten auf notwendigste Sicherungsarbeiten beschränken. Sonst geht mit den Fährbecken ein weiteres Stück unseres maritimen, kulturhistorischen Erbes verloren!“, warnt die Warnemünder Interessengemeinschaft. Der Erhalt der historischen Fährbecken fand spätestens seit der Initiative des ehemaligen Stadtarchitekten Christoph Weinhold, Prof. Peter Baumbach und Gerhard Lau eine breite öffentliche Zustimmung und ein großes Bürgervotum.

Um „Licht in die Gerüchteküche“ zu bringen sowie die mit der Mittelmole verbundenen Fragen, Sorgen und Ängste aus Sicht der Öffentlichkeit und Bürger nicht bis zum September auf die lange Bank zu schieben, sollte die Politik beim Wort genommen werden. Nach der gemeinsamen Podiumsdiskussion am 8. Mai 2014 im TZW gab es einen fraktionsübergreifenden, verbalen Schulterschluss der Kommunalpolitik, Bürgerwillen und -forderung schnell in Angriff zu nehmen. Stoppen der bisherigen Bebauungspläne und einen Neuansatz der Planungen im gesamtörtlichen Kontext transparent mit echter Bürgermitwirkung war das ausgelotete Ziel, welches im offenen Brief an die Politiker noch einmal klar und deutlich formuliert wurde.

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