Großer Westen-Alarm auf dem Doberaner Platz: Etwa 50 Erstklässler der Grundschule am Margaretenplatz, der Werner-Lindemann-Grundschule und der St.-Georg-Schule bekamen am Donnerstag ihre ADAC-Sicherheitswesten. Schirmherr Dr. Chris Müller und Adi Schlaak, Vorstand für Jugend und Sport des ADAC Hansa, verteilten gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Post die leuchtend gelben Westen an die Rostocker Kinder.
Die Schulanfänger stehen stellvertretend für über 11.700 Schüler in Mecklenburg-Vorpommern, die in diesem Jahr die ADAC Westen erhalten. Die Verteilung der Sicherheitswesten, die 2014 bereits zum fünften Mal durchgeführt wird, ist eine Aktion der Stiftung „Gelber Engel“ des ADAC, der BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“, des VDA und der Deutschen Post. Bundesweit werden circa 750.000 reflektierende gelbe Westen verteilt.
Über 300 verletzte Kinder im Straßenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern Anlass für die Aktion sind die immer noch alarmierend hohen Zahlen von Unfällen junger Verkehrsteilnehmer.
Zeig dich!
Senator Dr. Chris Müller unterstrich, dass sichere Schulwege der Stadtverwaltung besonders am Herzen liegen. „Die bessere Sichtbarkeit der Schülerinnen und Schüler durch die Westen, besonders in der nun beginnenden dunklen Jahreszeit, ist dabei ein wichtiger Baustein unter vielen anderen Maßnahmen. Mit der Aktion „Zeig dich!“ wollen wir in den kommenden Wochen auch die älteren Verkehrsteilnehmer erreichen.“
Und da gibt es weiterhin viel zu tun: Im Jahr 2013 verunglückten bundesweit 28.143 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr, 58 von ihnen starben. Bei den Grundschülern zwischen sechs und zehn Jahren sind die Zahlen ähnlich alarmierend. 7.555 Kinder waren im vergangenen Jahr in Unfälle verwickelt, 13 Kinder kamen ums Leben. Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden im letzten Jahr 321 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr verletzt, eines davon tödlich.
Der ADAC und seine Partner verteilen an 286 Schulen in ganz Mecklenburg-Vorpommern Westen, um für die Sichtbarkeit und damit für die Sicherheit der Schulanfänger im Straßenverkehr einen wichtigen Beitrag zu leisten.
Die zehn wichtigsten Tipps zur Schulwegsicherheit
- Eltern sollten den Weg zur Schule mit ihren Kindern immer wieder praktisch üben und gelegentlich nachkontrollieren. Gefahrenstellen auf dem Weg sollten ausführlich besprochen werden.
- Auch längere Zeit nach dem Schulanfang dürfen die Eltern ihre Kinder noch begleiten. Um Gefahren auf dem Weg frühzeitig zu erkennen, hilft außerdem ein Rollentausch: Kinder bringen die Eltern zur Schule und erklären selbst die gefährlichen Stellen.
- Umwege müssen in Kauf genommen werden, wenn es der Sicherheit dient. Nicht immer ist der kürzeste Schulweg auch der sicherste.
- Eltern sollten ihren Kindern beibringen, auch an gesicherten und vermeintlich sicheren Übergängen wie Zebrastreifen und Ampeln vorsichtig zu sein.
- Morgens immer rechtzeitig losgehen, um Fehler unter Zeitdruck zu vermeiden.
- Eltern können ihren Kindern dabei helfen, Weggemeinschaften zu finden.
- Bei schlechter Sicht ist es ratsam, dass sich Eltern und Kinder immer hell kleiden, um einen Kontrast zur dunklen Umgebung zu erzeugen.
- Eltern sollten ihrer Vorbildrolle immer gerecht werden und sich an die Verkehrsregeln halten.
- Den Schulweg trainieren, auch wenn Kinder mit Bus oder Straßenbahn fahren müssen. Gemeinsame Probefahrten machen!
- Die Kinder sollten nur in Ausnahmesituationen zur Schule gefahren werden, um ihre Selbstständigkeit zu fördern. Während der Fahrt müssen die Kinder grundsätzlich mit dem vorgeschriebenen Rückhaltesystem gesichert sein, auch bei kurzen Fahrten.