Fast 2.000 Geflüchtete aus der Ukraine sind in den letzten Wochen in der Hansestadt Rostock angekommen. Geht man von einer Quote von einem Prozent der Gesamtbevölkerung aus, ist das im Bundesvergleich recht viel. Sie alle brauchen Unterstützung in vielfacher Hinsicht und vor allem ein Dach über dem Kopf.
579 Menschen leben derzeit mehr schlecht als recht in der HanseMesse in Rostock, die ausschließlich als Notunterkunft für ein paar Tage dienen soll. Weitere 1.009 Menschen – also mehr als die Hälfte aller angekommen Flüchtlinge – sind in privaten Wohnungen untergekommen. Für die Gewichtung der Unterbringung hat die Stadt eine Ampel geschaffen: Rot steht für Notunterkunft. Die Menschen die hier leben, sollten schnellstmöglich anderswo unterkommen. Gelb steht für eine kurzfristige Unterbringung und Grün für dauerhaftes Wohnen, was die größte Herausforderung darstellt.
Best Western Hotel wird Unterkunft für Geflüchtete
Das ehemaligen Best Western Hanse-Hotel in Warnemünde wird zu einer vorübergehenden Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete umgestaltet. Bezogen auf die Ampel ist der Gebäudekomplex in der Parkstraße damit der Stufe Gelb zuzuordnen.
32 der insgesamt 71 zur Verfügung stehenden Zimmer werden in den kommenden Tagen eingerichtet. Das Aktionsbündnis Rostock hilft hat am vergangenen Wochenende ganze Arbeit geleistet und eine großangelegte Putzaktion mit Ehrenamtlichen initiiert. So wurden die Zimmer und Flure gesaugt und die Bäder gewischt. Das sei der beste Beweis dafür, wie Rostock funktionieren kann, nämlich Hand in Hand, betonte der Oberbürgermeister. „Als wir uns hier vor wenigen Wochen zur Bestandsaufnahme trafen, fehlte es so ziemlich an allem. Mut machte uns, dass die Feuermeldeanlage noch in Takt war“, erinnerte das Stadtoberhaupt.
Das unglaubliche ehrenamtliche Engagement habe es möglich gemacht, dass jetzt die ersten Zimmer soweit hergerichtet seien, dass sie zum Wochenende bezogen werden können, dankte er allen Beteiligten. Den traumatisierten Bewohnern würde so ein Stück Privatsphäre und Lebensqualität zurückgegeben.
Spenden und freiwillige Helfer unterstützten
„Nur“ 250.000 Euro hat der KOE in die Hand nehmen müssen, alles andere konnte durch Spenden und freiwillige Helfer realisiert werden, erklärte Unternehmenssprecherin Josefine Rosse. So seien Handwerksfirmen von heute auf morgen eingesprungen und eine große Möbelkette habe – nur auf einen Anruf hin – im großen Stil Kleiderschränke und Betten nach Warnemünde geliefert. Vorwiegend Familien und Menschen mit besonderem Schutzbedarf werden im ehemaligen Warnemünde Hotel hinter den Dünen unterkommen. Der Malteser Hilfsdienst ist vor Ort und seit heute auch ein Wachschutz.
Nach wie vor sind Helfer und Spenden willkommen. Alles, was gebraucht wird und auch wo diese Dinge abgegeben werden können, hat die Stadt Rostock auf ihrer Internetseite zusammengefasst.
Jahrelang waren wir Gäste im Best Western. Was jetzt damit passiert, macht mich nur traurig. Rostock lässt ein Filetstück jetzt richtig runterkommen. Und dafür hat Rostock jahrelang vor Gericht gezogen ? Damit jetzt Flüchtlinge dort einziehen.