Schiffswracks in der Ostsee erzählen von einer vergangenen Zeit der Wikinger

Von allen Binnenmeeren der Erde befinden sich in der Ostsee die meisten Schiffswracks. Das macht sie zu einem bedeutenden Anziehungspunkt für Taucher und Forscher. Die Ostsee wird schon seit ca. 1.200 Jahren sehr viel befahren. Handel trieb die Schiffe aus verschiedenen Ländern auf die See, um ihre Waren zu befördern und wenn möglich mit hohen Gewinnen wieder nach Hause zu fahren. Kriege waren leider auch ein Grund, weshalb die Ostsee für den Schiffsverkehr schon in der damaligen Zeit sehr wichtig war.

Schiffswracks von Wikingern Niederländern, Dänen, Deutschen, Schweden, Polen und Russen

Da die Ostsee schon seit langem viel befahren ist, ist auch die hohe Anzahl an Schiffwracks nicht verwunderlich. Diese stammen u. a. von Wikingern Niederländern, Dänen, Deutschen, Schweden, Polen und Russen. Was die Ostsee außerdem einzigartig macht, ist der gute Zustand, in dem sich viele dieser Wracks befinden. Ein Grund dafür ist, dass die Ostsee salzarmes, kühles Wasser enthält und zudem sauerstoffarm ist. Einige der ältesten gefundenen Schiffswracks könnten aus dem Mittelalter stammen oder sogar mehr als 1000 Jahre alt sein. Viele sind deutlich älter als 100 Jahre alt.

Da es so viele Schiffswracks gibt und die meisten so tief liegen, werden sie nicht genügend untersucht. Historische Fakten werden aus Fotografien der Wracks zusammengesetzt. Dennoch ist die Faszination groß. Im April 2016 verließ der norwegische Unternehmer Sigurd Aase auf einem nachgebauten Wikingerschiff das Land, um den Atlantik zu überqueren. Das Schiff, die Draken Harald Hårfagre, wurde nach dem Vorbild des Schiffs von Wikinger Leif Erikson gebaut, der im Jahr 1001 n. Chr. als Erster den Atlantik überquerte. Mit dem Komfort moderner Kreuzfahrtschiffe haben Wikingerschiffe nichts gemeinsam.

Der Kapitän des Schiffes, Björn Ahlander, war mit dem Schiff sehr zufrieden – sagte aber, dass es schwierig zu steuern sei und beispielsweise Eisberge daher schon im Voraus erkannt werden müssen. „Der wichtigste Unterschied zwischen diesem Schiff und modernen Segelschiffen ist, dass wir hier nur einen Mast und ein riesiges Segel haben, was nicht gerade leicht zu beherrschen ist„, erzählte er Vice. „Außerdem ist das Schiff offen, man muss also das Wasser gegebenenfalls abschöpfen. Das birgt natürlich mehr Risiken als das Design moderner Schiffe. Außerdem wussten wir nicht, wie gut sich das Schiff in rauer See bewähren würde, und wie wir so eine Herausforderung in den Griff bekommen würden.“ Am Ende lief aber alles glatt. Das Team überquerte den Atlantik und war überglücklich.

Moderne Schiffsfahrten und Interpretationen

Heute befahren neben Handelsschiffen vor allem Kreuzfahrtschiffe die Ostsee. In einer Sommersaison legen über 200 Schiffe von mehr als 40 Reedereien im Kreuzfahrthafen Warnemünde an. An der Ostseeküste leben insgesamt ca. 85 Millionen Menschen. Das sind mehr als an der Nordsee, dort sind es knapp 80 Millionen Menschen. Trotz moderner Kreuzfahrtschiffe, die Gäste in den Urlaub entführen sowie zeitgemäßer Schifffahrtstechnologie, besteht dennoch noch immer eine Faszination für Wikingerschiffe. Die Konstruktion dieser Schiffe war tatsächlich großartig und ihrer Zeit weit voraus, wie das Beispiel der Draken Harald Hårfagre zeigt. Einige dieser Schiffe konnten erstaunlich schnell fahren.

Wikinger haben in unserer Kultur schon lange einen großen Eindruck hinterlassen. Ein Zeichen dafür ist die enorme Beliebtheit der Nordmänner in der Popkultur, es gibt viele moderne Interpretationen der wilden Wikinger. Eine davon ist die TV-Serie Vikings, die im Jahr 2013 zuerst ausgestrahlt wurde. Sie dreht sich um die Figur des Wikingers Ragnar Lothbrok. Auf Rotten Tomatoes erhielt die Serie 93 %. Ganze 96 % der befragten Google-Nutzer stimmten für die Fernsehserie.

Aber nicht nur moderne TV-Serien oder Filme erwecken die Wikinger wieder zum Leben. Auch Spiele nehmen sich des Themas an. Bei Sea of Thieves, über Amazon zu beziehen, schlüpft der Spieler in die Rolle eines Piraten. Natürlich gibt es auch viele bekannte Comicfiguren, die auf Wikingern basieren. Hägar der Schreckliche ist ein Beispiel. Das Comic wurde im Jahr 1973 von Dik Browne erfunden und später, 1988 von seinem Sohn weitergeführt und erzählt humorvoll vom Alltag und den Problemen des Wikingers Hägar und seiner Familie.

Wer waren die Wikinger?

Die Wikinger (ca. 800–1050 n. Chr) waren meist kriegerische Clans, die eine Liebe zur Seefahrt entwickelt hatten. Sie bauten einige der hochwertigsten Schiffe ihrer Zeit. Das Aussehen ihrer Schiffe alleine wirkte schon beeindruckend: Mit Drachenköpfen ausgestattet, die vorne herausragten und das Schiff zu leiten schienen, wirkten viele ihrer Schiffe bedrohlich und eindrucksvoll. Auch wenn ein anderes Schiff sich nicht direkt von den Wikingern bedroht fühlte, so muss die Größe und die Verzierung des Wikingerschiffes allein doch recht beeindruckend gewirkt haben.

Die Wikinger lebten in Skandinavien, genauer gesagt sollen sie in Dänemark, Schweden und Norwegen gelebt haben. Viele von ihnen waren noch jung und suchten nach Ruhm und Abenteuern. Wikinger waren für ihre Raubzüge bekannt und viele raubten in der Nähe des Ufers und kamen dadurch zu viel Wohlstand. Später ließen sich ein Teil der Wikinger nieder und ging den damals üblichen Berufen nach. Diejenigen Wikinger, die weiterhin auf Raubzüge gingen, galten schon bald als Verbrecher, verließen ihre Heimat und zogen stattdessen auf ihren Schiffen durch die Welt. Zu Hause wurden sie oft von oben herab behandelt und waren verpönt.

Abschließend kann gesagt werden, dass die Ostsee ein ganz besonderes Meer ist. Es gibt nicht nur viele schöne Uferlandschaften, die sich hier erstrecken, sondern auch einen regen Handelsverkehr und ein Angebot an großen Kreuzfahrtschiffen, die in warme Gebiete fahren. Die Schiffswracks in der Ostsee sind wichtige historische Funde, die bislang eher selten richtig erforscht werden. Jahrhunderte alte Schiffe schmücken den Boden der Ostsee und weisen auf die bedeutende Geschichte hin.

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