Heimatmuseum: Kindheit in Warnemünde

Im Heimatmuseum Warnemünde ist eine nagelneue Sonderausstellung zu sehen, die in die Kindheit der Warnemünder entführt.

Ein Exemplar der DDR-Kinderzeitschrift Frösi, Puppenstube, Kasperletheater, Taufkleid oder Pionierkleidung sind in der nagelneuen Sonderausstellung Kindheit in Warnemünde im Altenteiler des Heimatmuseums Warnemünde ebenso zu finden wie einst wertvolle Glasmurmeln, Brummkreisel, Kofferradio, Rollschuhe oder das Jugendweihe-Buch Weltall Erde Mensch. Eine Kostbarkeit ist ein Buch mit selbstgemalten Warnemünder Motiven, das Horst D. Schulz kurz nach Kriegsende am 15. Oktober 1945 von seinen Eltern zum dritten Geburtstag geschenkt bekommen hat. Die am 18. September 2020 eröffnete Exposition zeigt sehr anschaulich und informativ, wie Kinder zu unterschiedlichsten Zeiten bis zum Ende der DDR an der Warnowmündung gelebt haben.

„Die meisten Exponate stammen aus den Beständen des Museums. Einige Leihgaben wie besondere Stücke aus der Sammlung von Rene Görner aus Elmenhorst runden die Schau ab“, sagt Christoph Wegner. Wie der Museumsleiter betont, ist die Sonderschau keine Wiederholung der 2004 gezeigten Ausstellung, als vor allem die Kindheit in der Nachkriegszeit eine Rolle spielte. „Mit der jetzigen Exposition möchten wir vor allem die Menschen hier vor Ort ansprechen, die sehr wahrscheinlich in Erinnerungen schwelgen und Gedanken austauschen können“, hofft Wegner. Die Besucher sind eingeladen, ihre Erlebnisse in einem Lesebuch festzuhalten. „In diesem Buch kommen bereits zahlreiche Warnemünder wie Fischer Karl-Heinz Ruschau, Peter Bär, Eckart Peters, Helga Holtz, Uwe Heimhardt und Hannelore Hoppe zu Wort. Auf weitere Erinnerungen sind wir sehr gespannt“, sagt Wegner.

Besucher können nicht nur die unterschiedlichsten Exponate in Augenschein nehmen, sondern sich anhand von Info-Tafeln auch über interessante Ereignisse informieren. In der Rubrik Geburt und Taufe wird berichtet, dass man in Warnemünde nach der Entbindung sogenannte Kindelbiere, sprich Gastmähler, veranstaltete. Diese hat die Stadt Rostock schon Anfang des 17. Jahrhunderts verboten, da offensichtlich in Warnemünde zu groß gefeiert worden ist. Taufen fanden stets schnell nach der Geburt statt, denn nur so meinte man die Lütten vor bösen Erdgeistern schützen zu können.

Mit der Bildung ihres Nachwuchses nahmen es die Warnemünder zunächst nicht so genau. Erst Pastor Schmiedekampf konnte um 1800 die Eltern überzeugen, ihre Kinder wenigstens von November bis Ostern zweimal wöchentlich in die Schule zu schicken. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es im Ort verschiedene Schulen, von denen zwei bis heute bestehen. Toll war es für Kinder, in späteren Zeiten Ferien in Warnemünde zu verbringen. Zahlreiche Plätze, die auf einer Karte eingetragen sind,  luden zum Spielen und Toben ein. Kindergarten, Einschulung, Konfirmation, Jugendweihe und Freizeit sind weitere Themen.

Die Ausstellung im Heimatmuseum Warnemünde ist vom 18. September 2020 bis zum 6. Juni 2021 zu sehen. Anschließend soll der Altenteiler des Hauses renoviert werden, bevor eine neue Sonderschau gezeigt wird. Das Thema steht noch nicht fest. „Wir haben aber bereits interessante Ideen“, macht Museumsleiter Wegner neugierig.

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