Hans-Jürgen Bohn ist neuer Vorsitzender des Warnemünder Segel-Clubs (WSC) und löst den bisher interimsmäßig geschäftsführenden 2. Vorsitzenden Holger Martens an der Spitze ab. Der WSC hat somit nach über einem Jahr wieder einen Vorsitzenden, nach dem sich ein Großteil der Mitglieder sehnte.
„Ich hatte über 90% der Stimmen, was für mich ein großer Vertrauensbeweis ist und mir den nötigen Rückhalt für so eine verantwortungsvolle Position gibt“, sagt Bohn freundlich und besonnen. „Ich habe Fischer auf dem Güstrower Inselsee gelernt, bin nun aber auch schon 46 Jahre bei der Armee und zwölf Jahre lang Tanker gefahren.“ Sicher sei er von diesem Werdegang geprägt, meint er selbstkritisch. „Aber eines habe ich gelernt, mir meine Kraft einzuteilen“, fügt er an. „Ich funktioniere, wenn es darauf ankommt.“ Bis zum Jahresende wird Bohn weiter als Maschinenbaumeister und Vorhandwerker des Marinearsenals arbeiten, dann soll dieser Teil seines Berufslebens beendet und noch mehr Zeit für das Vereinsleben sein. Bereits seit 16 Jahren ist er Mitglied im WSC und wechselte vor allem deshalb vom Rostocker Yachtclub an die Ostsee, weil die viele Fahrerei damit wegfiel.
Ein Mann der Tat
Viele Jahre agierte er zur Warnemünder Woche als Hauptschiedsrichter, hat Lizenzen als Wettfahrtleiter, Schiedsrichter, Trainer, besitzt einen Kranschein sowie etliche Befähigungsnachweise. „Ich kann auch Stapler und Panzer fahren und stand Rund Bornholm schon mal allein stürmische 36 Stunden am Steuer“, fügt er lachend an. Auch eine Regatta mit einem 12-Meter-Boot über den Nordatlantik zählt zu seinem maritimen Portfolio. Er sagt über sich selbst, dass er ein unruhiger Geist sei und dass deswegen „zuhause sitzen“ keine Option ist. Im Gegenteil, ohne seine feste berufliche Einbindung, hätte er gern schon vor ein paar Jahren das Ruder des Freizeitvereins in die Hand genommen. Viele Sportler, die bei ihm Segeln gelernt haben, hätten ihn angesprochen. Auch die Überzeugungsarbeit von Jörn Etzold, welcher zusammen mit Martens als 2. Vorsitzender gewählt wurde, hat letztlich gewirkt.
„Ich habe wenige, aber umso wichtigere Ziele für die Warnemünder Woche: Zum einen möchte ich unbedingt wieder die Rostocker Vereine ins Boot holen, um die Veranstaltung zu stemmen und zum anderen fehlt mir die Generation der 30-Jährigen in unseren Reihen. Das machen andere schon besser als wir. Da müssen wir dran arbeiten.“ Er sei ein Mann der klaren Ansagen, gleichzeitig aber offen für jedes noch so klein erscheinende Problem. „Wenn es drauf ankommt, dann packe ich lieber mit an, als rumzustehen, trotzdem soll die Segelwoche keine Tortur oder Ballast sein – auch nicht für die unzähligen Helfer.“