Anna Brixa (Berlin) und Olaf Reis (Rostock) sprechen am Montag, den 20. Januar 2014, ab 17.15 Uhr am Institut für Germanistik der Universität Rostock über innerfamiliäre Schutzräume in totalitären Gesellschaften und diskutieren mit Lutz Hagestedt (Rostock) und Volker Höffer (Rostock). Die Rostocker sind herzlich eingeladen, sich aktiv an der Debatte zu beteiligen.
(Über)Leben in der Diktatur
Anna Brixa spricht über Walter Kempowskis Darstellung eines (halbwegs harmonischen?) Familienlebens in der NS-Zeit (aus der schützenden) Sicht des Kindes); sowie über das Ringen des (erwachsenen) Autors mit dem Vater, der im Krieg geblieben ist und dessen bürgerlichen Werte angesichts des NS-Regimes „versagten“.
Olaf Reis spricht über ostdeutsche Familien als (balancierte) „Nischen“ – unter Einbeziehung von Kempowskis Familie in NS-Zeit und Nachkriegsdeutschland.
Anschließend diskutieren Anna Brixa, Olaf Reis, Volker Höffer und Lutz Hagestedt über die Familie als Wertesystem und Reibungsfläche staatlicher Institutionen.
- Anna Brixa promoviert über Walter Kempowski und Wolfgang Koeppen.
- Lutz Hagestedt lehrt Neuere deutsche Literatur an der Universität Rostock.
- Volker Höffer leitet die BStU-Außenstelle Rostock.
- Olaf Reis ist Koordinator der Psychologischen Forschung an der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter. Er begleitet die Rostocker Längsschnittstudie „Kindheit und Jugend in beiden Teilen Deutschlands“.