Einmal nach Thüringen und zurück. Nachdem der Coudè-Refraktor der Astronomischen Station Rostock im September 2013 für eine Reparatur und Restaurierung ausgebaut und nach Jena transportiert wurde, fand er am 10. April 2014 wieder seinen Platz in der Hansestadt Rostock.
Neben seinem Einsatz bei Sternführungen wird der Coudè-Refraktor mit seinem scharfen, kontrastreichen Bild vor allem zur Beobachtung von Sonne, Mond und Planeten eingesetzt. Die Bauart, durch die das Okular fest an einem Ort bleibt, macht ihn zum idealen Führungsteleskop in Sternwarten. Bereits seit 1968 arbeitet die Astronomische Station Rostock mit diesem Teleskop. Nach 45 Jahren der Betriebsdauer war allerdings eine sachkundige Restaurierung erforderlich, um die weitere Nutzung der Anlage zu gewährleisten. Auf Grundlage eines durch den Eigenbetrieb „Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hansestadt Rostock“ beauftragten Gutachtens wurde die komplette Demontage der Montierung, eine Reinigung aller Teile, Wiedermontage und Justierung der Anlage vom Amt für Schule und Sport der Hansestadt Rostock in Auftrag gegeben.
Bis Mitte dieser Woche war der Refraktor bei der Firma 4 H Jena Engineering GmbH in Jena. Dort wurde das Teleskop von einem Spezialisten-Team in den vergangenen sieben Monaten von Grund auf saniert. Gelenke und Lager wurden erneuert bzw. überarbeitet, das Objektiv wurde vermessen, die Okulare gereinigt, die beiden Spiegel mit einer neuen Aluminium- und Schutzschicht versehen sowie in den zurückliegenden Jahren zusätzlich angebaute Apparaturen wie die Schmidt-Kamera oder der Sonnenprojektionsschirm in den ursprünglichen funktionstüchtigen Zustand gebracht bzw. um aktuelle Hardware erweitert.
Am Donnerstag war es soweit und der Refraktor kehrte zurück nach Rostock und kann wieder in vollem Umfang für den Astronomie-Unterricht und die vielen öffentlichen Beobachtungen an der Station genutzt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sternwarte Rostock sind dankbar, dass das Amt für Schule und Sport der Hansestadt Rostock in enger Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb KOE Rostock die fachmännische Sanierung des Refraktors beauftragte und diese erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Insgesamt wurden für die Arbeiten am Refraktor und den nötigen Transport zum Werk und zurück ca. 49.000 Euro investiert.