Bürger sorgen sich um ihr Warnemünde

„Am Nabel der Republik in Warnemünde“, eine Illustration von Hansi-Parzcyk aus dem Jahre 1984
„Am Nabel der Republik in Warnemünde“, eine Illustration von Hansi-Parzcyk aus dem Jahre 1984

Nach dem Sommerloch rückt das brisante Thema Mittelmole in Warnemünde wieder in den Vordergrund. Vor der Beschlussfassung eines Antrags des Warnemünder Ortsbeirates lud die Bürgerschaftsfraktion Die Linke am vergangenen Montag zu einem gemeinsamen Erörterungstermin ins Rostocker Rathaus. Neben Ortsbeiratsvorsitzenden Alexander Prechtel, dem Stadtplanungsleiter Ralph Müller und dem Wiro-Vorsitzenden Ralf Zimlich waren auch Vertreter der Interessengemeinschaft Alter Fährhafen Warnemünde der Einladung gefolgt.

Offener Brief an die Rostocker Bürgerschaft

Ziel der etwa einstündigen  Gesprächsrunde war, die unterschiedlichen Standpunkte aller Beteiligten zum Antrag des Ortsbeirats Warnemünde zu hören. Dieser sieht wegen anhaltenden Protesten in der Rostocker Bevölkerung (Siehe Online-Petition) eine Einstellung und korrigierende Neuaufnahme der Planungen auf der Mittelmole vor. Darüber muss die Rostocker Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 1. Oktober 2014 entscheiden.

„Leider ist die Sachlage zu komplex und war die Zeit zu knapp, um den Bürgerstandpunkt zum Antrag des Ortsbeirats ausführlich darzulegen.“, sagte IG-Sprecher Heiko Schulze nach dem Termin am Montag. Daher wandte sich die IG heute mit einem offenen Brief an alle Fraktionen, den Bürgerschaftspräsident sowie den Oberbürgermeister gewandt. Darin wird detailliert die Sorge über die weitreichenden Folgen durch den möglichen Beschluss der Bürgerschaft zum erwähnten Antrag beschrieben.

Kein Stopp, sondern ganzheitliche Betrachtung des Ortes

„Grundsätzlich unterstützen wir die Ausführungen in diesem Antrag. Doch die Bezugnahme auf den Auslobungstext des unausgereiften Wettbewerbs zur Mittelmole spiegelt sich auch in der Antragsreife des Ortsbeirats wider. Dieser sieht nur eine leichte Korrektur der Handlungsdirektive für die Stadtplanung vor. Dabei entfernen wir uns mit jedem weiteren Schritt auf dem bisherigen Weg ohne konsequentes Stoppen und Neuansatz der Planung mit echter Bürgerbeteiligung immer weiter von der eigentlichen Zielstellung für Rostocks Filetstück“, so Schulze weiter. Bereits die beiden städtischen Planungsworkshops im Juli – zu Beginn der Sommerferien – zeigten, dass ein Festhalten an Detaildiskussion um Gebäudehöhen, Blickachsen die wichtigen Grundsatzthemen verdrängten.

„Auch wir wollen keinen Stopp im Sinne von Verwerfung aller bisherigen Leistungen, sondern die ganzheitliche Betrachtung des Ortes mit seinen kulturhistorischen Potentialen.“, appelliert Schulze für sein Warnemünde. Für einen zügigen Neustart erarbeitete die engagierte Bürgerinitiative einen Vorschlag für den weiteren planerischen Umgang mit der Mittelmole und ein organisatorisches Grundlagenmodell für eine künftige Bürgermitsprache und -mitwirkung.

Bürgerwerkstatt und Vernetzung

Dieses neue, bereits im Juni verkündete Verfahrensinstrument der Bürgerbeteiligung soll Stadtteilinitiativen und Einwohnern unter dem Namen „Bürgerwerkstatt Rostock“ zukünftig aktive Einflussnahme und Mitwirkung bei der Stadtgestaltung ermöglichen.

Hierzu tauschen sich die Warnemünder derzeit besonders intensiv mit der Bürgerinitiative Südstadt aus und treibt die Vernetzung mit anderen Initiativen und Vereinen voran. „Denn Rostock braucht die Schwarmintelligenz seiner Bürger, wenn wir unsere Stadt lebenswert entwickeln wollen.“, so das Fazit der Bürgerinitiative.

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