Die MV Werften-Gruppe hat am Montag, den 10. Januar 2022, beim Amtsgericht Schwerin einen Insolvenzantrag für die Werften gestellt. Betroffen davon sind auch die Mitarbeiter auf der Warnowwerft in Warnemünde. „Das ist ein trauriger Tag für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Der Insolvenzantrag ist eine Hiobsbotschaft für alle Beschäftigten in Wismar, Rostock und Stralsund und auch für zahlreiche Zulieferer im Land. “, sagte der Wirtschaftsminister des Landes Reinhard Meyer.
„Der Insolvenzantrag ist ein herber Rückschlag für den Schiffbaustandort Mecklenburg-Vorpommern. Es geht um den industriellen Kern des Landes MV und um die Zukunft von ca. 2.000 direkt beim Unternehmen Beschäftigten“, so der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit. Das Land und der Bund haben in den vergangenen Monaten gemeinsam versucht, eine Verhandlungslösung im Sinne der Beschäftigten und der Zukunft der MV Werften zu erreichen. „Die Landesregierung hat immer wieder deutlich gemacht, dass sie alles tun wird, was rechtlich möglich und wirtschaftlich vernünftig ist, um die Zukunft der MV Werften zu sichern. Dazu stehen wir nach wie vor“, so Meyer weiter.
Es muss nun ein vorläufiger Insolvenzverwalter beauftragt werden. „Die Insolvenzverwaltung ist gefordert, die Situation bei den MV-Werften zu ordnen. Das Land steht dabei mit Blick auf Fortführungslösungen und die Zukunft der Beschäftigten bereit, entsprechend zu unterstützen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Meyer. Die Landesregierung wird gemeinsam mit den Standortkommunen, den Akteuren vor Ort, den Gewerkschaften, dem Bund und Experten den erforderlichen Strukturwandel einleiten und gestalten. „Wichtig ist, dass auch in den kommenden Tagen an den anstehenden Herausforderungen gemeinsam gearbeitet wird. Es geht nicht um gegenseitige Schuldzuweisungen. Wir sind an konstruktiven Lösungen im Interesse der Beschäftigten vor Ort interessiert“, verdeutlichte Wirtschaftsminister Meyer abschließend.
Auf dem MV Werften in Warnemünde und Wismar entsteht derzeit das größte jemals in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff und sollte eigentlich bald an seinen Eigentümer übergehen. Durch die Corona-Pandemie geriet der Eigentümer Genting Hong Kong in finanzielle Schieflage und konnte sich mit Bund und Land nicht auf eine Lösung einigen. Nun liegt das unfertige Kreuzfahrtschiff Global Dream in Wismar und wartet, wie auch die Mitarbeiter der Werft, auf eine Zukunft.