Ahoi liebe Leser:innen von WMNDE.de, mein Name ist Jo Nordlicht und seit Kurzem schreibe ich auf meinem Blog Ahoi Rostock über all das, was die Hansestadt zur Perle der Ostsee macht. Selbstverständlich leistet Warnemünde dazu einen großen Beitrag, weswegen ich mich sehr über Martins Angebot gefreut habe, auf WMNDE.de über Warnemünde zu schreiben. Aus diesem Grund habe ich mich am vergangenen Wochenende auf den Weg nach Warnemünde gemacht, um für euch herauszufinden, was sich hier fern von jeglichen Badeaussichten alles im Herbst so anstellen lässt.
In dem Sinne: Steigt ein, wir fahren ans Meer!
Ein Tag am Meer
Gehört ihr auch zu den Menschen, für die ein Tag am Meer unzertrennbar mit warmer Sonne auf der Haut, tropfendem Caprieis in der Hand und schmatzigen Sonnencremeküssen verbunden ist? Eure Motivation, sich in der dunklen und kalten Jahreszeit also in die S-Bahn nach Warnemünde zu setzen, ist dementsprechend gering? Dann hoffe ich, dass mein kleiner Beitrag euch vielleicht doch dazu inspirieren kann, einen Tag am Meer zu verbringen. Für mich selbst stellt der Herbst nämlich die liebste Jahreszeit für derartige Unternehmungen dar – ich mag es, dass die frische Luft den Passanten rosige Wangen in die Gesichter malt, dass der kräftige Wind Körper und Seele durchpustet, dass bunt gestrickte Schals und Mützen wie Farbtupfer in der grau-blauen Kulisse wirken. Mir gefällt es, nach einer Weile nur noch wenigen anderen Spaziergängern zu begegnen, die Aussicht auf das Meer, in das der Himmel ein bisschen immer zu verschwinden scheint, so dass man an ruhigen Seetagen das Gefühl hat, kopfüber in ein Bild von Wiliam Turner gefallen zu sein und ich habe eine heimliche Schwäche für heißen Apfel- und Sanddornsaft mit Honig, warmen Streuselkuchen und heiße Schokolade mit Sahne in trutschigen Cafés, die klamme Finger und Herzen nach dem Marsch wieder erwärmen.
Auf die passende Begleitung kommt es an
Natürlich lässt sich ein Tag am Meer auch prima alleine bestreiten, aber mal Hand aufs Herz: Zusammen ist man weniger allein, nicht wahr? Also schnappt euch für diese Unternehmung euer Herzblatt, beste/n Freund/in, große/r/ kleine/r Schwester/Bruder oder wer auch sonst euer Lieblingsmatrose ist und verbringt ein paar vergnügliche Stunden miteinander.
Den Alltag hinter sich lassen
Gerade im Sommer, wenn man froh ist, die Hitze der Stadt und die Drücke der überfüllten Bahn hinter sich zu lassen, ist man oftmals wenig versucht, auch nur einen Schritt mehr als nötig zu gehen. Weswegen man oftmals kaum über die Höhe vom Hotel Neptun hinausgeht. Das ist insofern schade, als dass in diesem Falle tatsächlich jeder Schritt mit einem traumhaft-schönen Blick auf die Konturen der Promenade und der Sicht auf die Leuchttürme belohnt wird. Netter Nebeneffekt: Man hat das Gefühl, nicht nur den Trubel des Alten Stroms, sondern auch ein Stück Alltag mit jedem Schritt hinter sich zu lassen.
Freie Fahrt für Gedankenspiele
Wie bereits auf meinen Blog erwähnt, neige ich dazu, mir bestimmte Dinge romantischer und aufregender vorzustellen, als sie in der Regel sind, wie etwa Hotels oder Nachtfahrten. In diese Reihe der goldenen Verklärungen reihen sich auch die großen Kreuzfahrtschiffe ein. Zu gerne male ich mir beim Anblick der Schiffe Geschichten über die Reisenden aus: Gegen welche Stürme muss wohl der Kapitän bestehen, welches Paar verbringt dort seine Flitterwochen und welche geheimnisvollen Aussteiger planen, ihre Vergangenheit über Bord zu werfen? Für mehr praktisch-orientierte Menschen wäre es vielleicht interessant zu erwähnen, dass man auch leicht selbst Gast auf den Schiffen sein kann und bereits für einen einen Tag mit den Fähren nach Dänemark oder Schweden kommt.
Den eigenen Horizont erweitern
Um diesen Tipp werdet ihr wohl kaum herumkommen: Schon von weitem sieht man die schmale Silhouette des Leuchtturms, der sich stolz erhaben zu Beginn der Promenade reckt und nun schon seit über 100 Jahren Seeleuten wie orientierungslosen Touristen den Weg weist. Schwindelfreie Besucher erwartet bei knapp 34 Meter Höhe eine wunderschöne Aussicht auf Warnemünde, die sich allerdings erst ab Ostern 2015 wieder genießen lassen wird. Für wissensdurstige und neugierige Entdecker lohnt sich ein Besuch des Leuchtturms aber trotzdem, hält dieser doch in der Bodenstation eine Ausstellung bereit, die die Entwicklung von Warnemünde als Fischerdorf zum Ostseebad nachzeichnet.
Unbekannte Wege gehen
Auch fernab vom Strand lassen sich interessante Dinge beobachten, wieso also nicht mal auf dem Rückweg statt dem bekannten Gang auf der Promenade lieber den Weg durch den Kurpark nehmen? Dabei kommen vor allem Bücherfreunde auf ihre Kosten, liegen doch in unmittelbarer Nähe die Lesehalle und seit einiger Zeit eine kostenlose Bücherbox im Park für akute Leselust bereit.
Ebenso schnell erreichbar und sehenswert: Meyer’s Mühle oder das Heimatmuseum. Haltet einfach die Augen auf und lasst euch überraschen, was euren Weg so kreuzen wird.
Zur Ruhe kommen
Klingt banal, ist aber meiner Meinung nach einer der wichtigsten Garanten für einen gelungenen Herbst-Strandtag. Falls es das Wetter irgendwie erlaubt, nehmt euch eine Decke mit, setzt euch hin, schaut auf das Meer hinaus und lasst euch einfach ein wenig mit euren Gedanken zum Rhythmus des Meeres treiben.
Eine Spur hinterlassen
Gib mir die Hand, ich bau dir ein Schloss aus Sand – irgendwie, irgendwo, irgendwann! Egal ob ihr euch dafür entscheidet eine Flaschenpost zu werfen, eine Botschaft in den Sand zu schreiben, eine Sandburg zu bauen oder ein Liebesschloss anzubringen – lasst eurer Phantasie freien Lauf und haltet für einen kurzen Augenblick den Tag fest. Oh, und seid nicht allzu streng mit dem Sand, der sich an eure Kleidung heftet. 🙂
Einen dicken Fisch angeln – (bzw.) auf dem Fischmarkt erstehen!
Nach einem langen Strandspaziergang hat man traditionell immer Hunger. Was liegt da näher, sich fernab aller Nordsee und McFish Angeboten einmal ein frisches Fischbrötchen zu gönnen? Ganz gleich ob ihr nur auf die Schnelle noch ne Fischfrikadelle wollt oder ihr die Gelegenheit nutzt, euch zwischen Dorsch- und Heringbrötchen zu aalen und es ganz in Ruhe an der alten Mole verspeist, sei euch der wöchentliche Fischmarkt direkt an der Mittelmole ans Herz gelegt. Samstag und Sonntag von 8 bis 18 Uhr, wobei ihr in den frühen Morgenstunden sogar die Gelegenheit habt, den Fischern beim Ausnehmen, Zubereiten und Räuchern zuzusehen.
Einen kleinen Eindruck von dem Geschehen vermittelt übrigens dieses Video:
Einen süßen Abschluss finden
Entweder als Nachtisch zum Fischbrötchen oder als eigenständige Mahlzeit: Für mich hängen Strandspaziergang sowie Kaffee und Kuchen ganz fest zusammen. Zum Glück habt ihr in Warnemünde reichlich Auswahl, diesem Genuss nachzugehen: Ob Chai Latte in Guids Coffeebar, extra schokoladige Torte im Café Röntgen oder frisch aufgebrühter Tee mit traumhafter Lage im Teepott: Tut euch was Gutes, das habt ihr euch verdient.
Wie verbringt ihr am liebsten ein paar Stunden am Meer?
Feine Sache, macht dann auch Lust an kalten einsamen Novembertagen einen Wmnde-Ausflug zu machen.
Grüße!