Edvard-Munch-Haus

Das Edvard-Munch-Haus ist ein altes Warnemünder Fischaus mit dem Namen des norwegischen Expressionisten Edvard Munch, der 1907/08 in diesem Haus Am Strom 53 lebte und in Warnemünde eine intensive Schaffensperiode verbrachte.

Das Haus ist eines der wenigen noch erhaltenen Warnemünder Fischerhäuser, dessen Alter sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Schon 1623 soll es zwei Straßenzüge gegeben haben. Die Straße Am Strom findet man dort als die Vörreeg; wahrscheinlich trug auch das Grundstück Nummer 53 bereits im 17. Jahrhundert einen Vorgängerbau. Wegen der ausgedehnten Dünenketten hinter dem Strand war das Bauland knapp und die Grundrisse gerieten daher auffallend schmal, oft nur sieben bis acht Meter breit – dafür jedoch erwuchsen die Häuser in der Tiefe. Traditionell gelangte man durch die Deel, einen langen Korridor, in die hintereinander gruppierten Räume, die Vorstube (Vörstuw), die Küche (Kök) und die Hinterstube (Achternstuw). An das Vorderhaus schloss sich der Altenteiler und später häufig ein Hinterhaus an. Der schmale Innenhof wurde als Garten und nicht selten auch als Stall benutzt.

Um 1906 ist der Lotse Carl Nielsen Besitzer des Hauses Am Strom 53. Mit ihm wohnt der Bootsfahrer Albert Nielsen und die Witwe Catharina Holtz in dem bescheidenen Heim. 1918 kauft der Fischer Albert Harms das Haus und wohnt mit seiner Frau und Tochter Liselotte bis an sein Lebensende dort. Liselotte Zander, geborene Harms, blieb dem Haus ihr Leben lang treu. Die letzte Eigentümerin des Hauses verstarb 1990 im Alter von 79 Jahren.

Das Edvard Munch-Haus befindet sich noch heute auf seinem historischen Grundriss. Die ursprüngliche Aufteilung der Räume ist auch nach der aufwendigen Restauration in den Jahren 1995 bis 1997 erkennbar. Der Umbau des Hauses erfolgte entsprechend der veränderten Nutzung. Heute birgt das Haus, welches am 11. Mai 1998 unter der Schirmherrschaft der norwegischen Storting-Präsidentin Kirsti Kolle Gröndal und der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth feierlich eröffnet wurde, neben einem Ausstellungsraum ebenfalls zwei Ateliers und Wohnungen für Künstler.

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