Fünf Fragen an Kristin Kirchhoff

Kommunikationsvisionäre ist eine Berliner Agentur, die sich auf Konfliktlösungen mit Hilfe von Mediation spezialisiert hat. Über die Stadtgrenzen hinaus sind sie auch in Rostock und Hamburg im Einsatz. Gründerin und Geschäftsführerin Kristin Kirchhoff ist in Warnemünde aufgewachsen und zog nach dem Abitur in die Hauptstadt. Wir sprachen mit ihr über das weltbeste Vanilleeis, Konfliktfreudigkeit und ein bisschen Revolution.

Sie wohnten dort, wo andere Urlaub machen. Was zog Sie nach Berlin und was vermissen Sie dort am meisten?

Ich hatte vor einigen Jahren das Gefühl aus unserem beschaulichen Örtchen ausbrechen zu müssen, um zu erfahren, wie es sich in einer Großstadt lebt. Immerhin muss man doch mal weg gewesen sein, um zu erkennen, wo es am schönsten ist.

Neben dem Studium zog mich vor allem die Faszination für die Berliner in die Hauptstadt. Die Berliner sind hektisch und tiefenentspannt, aufbrausend und wahnsinnig ruhig, rotzfrech und freundlich zugleich. Mittlerweile bin ich hier eingebettet zwischen großartigen Freunden und Kollegen.

Natürlich vermisse ich meine Familie, die nach wie vor in Warnemünde lebt. Aber auch das Meer, das sommerabendliche Sitzen am Strand, die Eisdiele mit dem weltbesten Vanilleeis und sogar die krächzenden Möwen würde ich gegen den Straßenlärm in Berlin tauschen.

Kommunikationsvisionäre und Mediation klingen fortschrittlich, was hat es damit auf sich?

Mit der Vision im Gepäck, die Konflikt- und Kommunikationswelt ein Stück weit zu revolutionieren, gründete ich mit meiner Kollegin Anna Ohrt die Kommunikationsvisionäre. Mittlerweile arbeiten wir mit einem Team von Kollegen unterschiedlicher Berufszweige zusammen. Hierbei stehen besonders die Themenfelder Wirtschaft und Arbeit, Familie und Partnerschaft, Bildung und Erziehung sowie Sport im Vordergrund.

Mediation erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Da sie als alternatives Konfliktlösungsinstrument zum Beispiel keine höhere Instanz entscheiden lässt, sondern die Menschen dabei unterstützt eigenverantwortlich, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Unsere Aufgabe als Mediatoren besteht darin diesen Prozess zu leiten, die Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien herauszuarbeiten und gegenseitiges Verständnis sowie die Fähigkeit Lösungen zu entwickeln zu fördern. In der Regel erarbeiten sich die  Konfliktparteien auf diese Weise die für sie individuell passende Lösung. So gibt es keine Verlierer wie bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung und es kommt mehr dabei heraus als nur ein Kompromiss.

Konflikte kennen wir im Privatleben, in der Wirtschaft und Politik. Auf welche Tätigkeitsfelder sind Sie spezialisiert und warum lieben Sie ihre Arbeit?

Ich bin spezialisiert auf Mediationen in der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Hier geht es beispielsweise um klassische Konflikte zwischen Leitungsebene und Mitarbeitern, Betriebsräten oder Gesellschaftern. Ein weiterer Fokus meiner Arbeit, liegt auf der präventiven Mediation, zum Beispiel bei Unternehmensgründungen, da besonders in dieser Phase oftmals eine klare Kommunikation über die eigenen Ziele, Ressourcen und Wünsche für sich selbst und das Unternehmen fehlt. Ebenso freue ich mich, dass wir nächstes Jahr eine Mediationsausbildung in Rostock starten.

Ich liebe meine Arbeit, da sie Menschen mit sich selbst und anderen in Kontakt bringt. Wenn wir in eine Mediation starten, liegt oft Angespanntheit und Unsicherheit in der Luft. Menschen sind verärgert, verzweifelt oder traurig. Den Prozess zu begleiten, diesen Dingen auf den Grund zu gehen, am Ende zu erleben, wie die Anspannung der Erleichterung weicht und die Leute es mit unserer Unterstützung schaffen neue Perspektiven zu entdecken sowie selbstbestimmte und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, das macht mich glücklich.

Wie konfliktfreudig muss man sein, um sich beruflich mit Konflikten zu beschäftigen?

Sagen wir mal so: Ich stehe morgens nicht auf und suche Streit. Ich denke aber schon, dass ich relativ konfliktfreudig bin. Das hat sich allerdings erst im Laufe der Zeit entwickelt, da ich durch meine Arbeit erkannt habe, was für ein kreatives Potential hinter Konflikten steckt und wie viel näher Menschen sich stehen, wenn sie gemeinsam eine Lösung gefunden haben.

Wann steht Ihr nächster Warnemünde-Besuch an und was ist Ihr Geheimtipp?

Ich fahre in regelmäßigen Abständen meine Familie und Freunde in der Heimat besuchen und habe zum Glück immer einen Schlafplatz vor Ort. Mein Geheimtipp ist besonders im Sommer, wenn Warnemünde oft überlaufen ist, früh aufzustehen, den Alten Strom entlang zu spazieren und sich ein Plätzchen an der Mole zu suchen, von der man den besten Blick auf unseren schönen Sandstrand und die einlaufenden Schiffe hat.

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