Die Bahnhofsbrücke in Warnemünde ist eine wichtige Verbindung vom Alten Strom zur Mittelmole, Bahnhof und Neuen Strom. Die zweitälteste Drehbrücke Deutschlands mit rustikalem Eichenbohlenbelag aus der Rostocker Heide wurde im Zuge des Hafenbaus zwischen 1900 und 1903 erbaut. Das gewaltige Brückenbauwerk aus Stahl wiegt rund 80 Tonnen.
In der Saison wird sie täglich von mehr als 20.000 Fußgängern und Radfahrern überquert und zählt daher zu einem der wichtigsten Verbindungswege im nördlichsten Stadtteil von Rostock. Sie gilt zudem als touristisches Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv sowie als Liebesbrücke.
Die Brücke konnte bis 1940 gedreht werden, um größere Schiffe im Alten Strom passieren zu lassen. Aufgrund von erheblichen Lagerschäden wurde dieser Vorgang bis zur kompletten Rekonstruktion aller Brückenteile 1991 eingestellt. Am 7. August 2000 rammte das havarierte Fahrgastschiff Seestern die Brücke und zerstörte dabei ihr „Herzstück”, den so genannten Königszapfen. Es entstand ein Schaden, der nur mit erheblichem finanziellem und technischem Aufwand zu beheben war.
2004/05 erfolgte eine aufwändige Reparatur der Schäden und der Einbau eines neuen, gusseisernen Königszapfens. 2010 wurde die Beplankung der seitlichen Laufstege erneuert und ein Jahr später die umfangreiche Sanierung (Korrosionsschutzarbeiten, Erneuerung aller Eichenbohlen der Mittelfahrbahn) im Wert von 260.000 Euro durchgeführt.