Im Lagezentrum gilt Sicherheit vor Segeln

Zwei Berliner unter sich: Hauptwettfahrtleiter Robert Niemczewski (links) leitet erstmals die 77. Warnemünder Woche aus dem Lagezentrum in Warnemünde, sein Kollege Rainer Arlt unterstützt ihn dabei. Foto: Martin Schuster
Zwei Berliner unter sich: Hauptwettfahrtleiter Robert Niemczewski (links) leitet erstmals die 77. Warnemünder Woche aus dem Lagezentrum in Warnemünde, sein Kollege Rainer Arlt unterstützt ihn dabei. Foto: Martin Schuster

Ausgestattet mit bester Aussicht und weitem Blick ist das Lagezentrum im Yachthafen Warnemünde die Kommandobrücke der Warnemünder Woche. „Man kann von hier oben fast auf alle Regattabahnen schauen“, stellt der neue Hauptwettfahrtleiter Robert Niemczewski (Verein Segelhaus Wannsee) die besondere Lage in der zweiten Etage der Segelschule auf der Mittelmole heraus. Der im November 2013 von der ISAF zum International Race Officer ernannte Berliner ist der Kapitän auf der Brücke.

„Regattaleitung für Bahn Delta“ unterbricht ein Funkspruch eines Wettfahrtleiters auf See unser Gespräch. Sein Kollege Rainer Arelt vom heimischen Kuttersegelclub Warnemünde nimmt ihn entgegen und notiert alle wichtigen Informationen, wie Position, Wind und Sicht, für die entsprechende Wettkampfbahn handschriftlich in das akkurat geführte Funktagebuch. Alle eintreffenden Daten werden dokumentiert, ausgewertet und daraufhin die anstehenden Entscheidungen getroffen. Im Notfall muss es schnell geschehen. „Sicherheit steht vor allem und besitzt höchste Priorität“, bestätigt Niemczewski bei seiner Premiere als Principal Race Officer (PRO) bei der 77. Warnemünder Woche. Für ihn ist die „familiäre Atmosphäre und der Umgang untereinander klasse“ und eine Besonderheit der zweitgrößten deutschen Segelveranstaltung. Unterstützt wird er von seinem Assistenten, Jens Wemhöhner, der in diesem Jahr ebenfalls seine erste Warnemünder Woche im Organsiationsteam erlebt und mit seinem Fernglas aufmerksam das Geschehen auf dem Wasser verfolgt. Unterdessen gehen für Rainer Arlt weitere Funksprüche über Winddrehungen und einige Zwischenstände von den Bahnen ein. Auch ein Passagierschiff erkundigt sich über aktuelle Geschehen, um die Wettkampfbahnen vor Warnemünde rechtzeitig zu umfahren. Arlt sitzt in seiner sechsten Saison auf der Brücke des Lagezentrums und ist insgesamt zum 15. Mal dabei. Der Berliner, den es dienstlich schon früh nach Rostock zog, nennt es „Aktivurlaub“ und setzt sich ehrenamtlich „sehr gerne mit Leib und Seele als Wettfahrtleiter“ ein – ihm ist es ein „Bedürfnis die Veranstaltung in verschiedenen Positionen mit zu gestalten.“ Er ist damit ein Teil der vielen, oft unsichtbaren 200 Helfer, ohne die die Warnemünder Woche nicht zu stemmen wäre.

Am frühen Nachmittag trifft PRO Robert Niemczewski im Lagezentrum eine notwendige Entscheidung und ruft nach einer Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit starkem Wind alle Boote von den sechs Bahnen zurück in den Yachthafen nach Warnemünde und Hohe Düne. Die Wettfahrten sind für diesen Tag beendet, die Sicherheit geht eben vor.

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