Drei Schiffbrüchige aus Seenot gerettet

Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO der Freiwilligen-Station Kühlungsborn der DGzRS. Foto: DGzRS/Die Seenotretter
Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO der Freiwilligen-Station Kühlungsborn der DGzRS. Foto: DGzRS/Die Seenotretter

Was wie ein Routineeinsatz begann, wurde am späten Mittwochabend zur Rettung in buchstäblich letzter Sekunde: Der Erfahrung und Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter aus Kühlungsborn verdanken drei Schiffbrüchige vor Börgerende ihr Leben.

Die Besatzung des Seenotrettungsbootes KONRAD-OTTO der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete die Männer nach dem Untergang ihres Motorbootes vor der Küste zwischen Heiligendamm und Warnemünde aus der etwa 14 Grad kalten Ostsee. Gegen 21.40 Uhr alarmierten die drei Männer (30, 42 und 65 Jahre alt) die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Sie waren offenbar zum Angeln auf die Ostsee hinausgefahren und meldeten zunächst einen Motorausfall nahe der Heiligendammer Seebrücke.

Bereits um 21.50 Uhr verließen die freiwilligen Seenotretter mit der KONRAD-OTTO Kühlungsborn und begannen die Suche. Telefonisch gab der Skipper an, sich in einem Seegebiet mit etwa zehn Metern Wassertiefe zu befinden. „Das passte nicht zur ursprünglichen Ortsangabe“, schildert Vormann Rainer Kulack. Der ausgeprägten Revierkenntnis der Seenotretter ist es zu verdanken, dass sie dennoch kurze Zeit später ein schwaches Licht voraus entdeckten.

Gegen 22.10 Uhr erreichte die KONRAD-OTTO das etwa sieben Meter lange Motorboot eine dreiviertel Seemeile (ca. 1,5 Kilometer) vor Börgerende östlich von Heiligendamm. In diesem Moment sackte das Heck des Havaristen plötzlich ab. „Wir konnten nur noch rufen: Sofort runter vom Boot!“, berichtet Kulack. Die Schiffbrüchigen kamen der Aufforderung buchstäblich in letzter Sekunde nach – was ihnen vermutlich das Leben rettete. Sie waren kaum im Wasser, als ihr Boot auch schon „auf Tiefe“ ging. „Wären wir etwas später vor Ort gewesen, wäre die Suche bei Dunkelheit nach den dunkel gekleideten Leuten sehr schwierig geworden. Keiner von ihnen trug eine Rettungsweste“, schildert Kulack.

Durch die Bergungspforte der KONRAD-OTTO nahmen die Seenotretter die Schiffbrüchigen an Bord. Die medizinisch ausgebildeten Rettungsmänner Christoph Müller und Daniel Broh versorgten sie mit wärmender, trockener Kleidung. Die beiden jüngeren Männer standen unter Schock, der ältere war sogar apathisch. Vormann Kulack forderte die Unterstützung des Landrettungsdienstes an. Nach dem Festmachen der KONRAD-OTTO gegen 22.30 Uhr im Hafen übernahmen drei Rettungswagenbesatzungen und zwei Notärzte die weitere Versorgung der Schiffbrüchigen.

Zur Unglückszeit herrschten im Revier westliche Winde um fünf Beaufort (bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) und ein Meter Seegang. Ein Schiff der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung soll die Untergangsstelle weiterhin sichern.

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