Umweltgerechte Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Fokus

Zum zweiten Mal tagte in dieser Woche die internationale Arbeitsgruppe zur Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Ostseeraum, Oslo und Hamburgs, die sich im Herbst auf Initiative der Stadt Kopenhagen gründete. Die Arbeitsgruppe besteht aus Vertretern aller Städte und Hafengesellschaften mit Kreuzfahrtbetrieb und soll den Ausbau von umweltverträglichen Hafenstandorten fördern. So auch den Kreuzfahrthafen Warnemünde.

Liegeplatz P7 für Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde. Foto: Joachim Kloock
Liegeplatz P7 für Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde. Foto: Joachim Kloock

Im Laufe der Tagung in Stockholm wurden aktuelle Informationen über den technischen Entwicklungsstand umweltgerechter Energieversorgung und die konkreten Realisierungen ausgetauscht. Stockholm baut aktuell auf Grund von Vereinbarungen mit Fährlinien-Betreibern für die fünf gleichzeitig im Hafen liegenden Fähren Landstromanschlüsse. Bei Kreuzfahrtschiffen gibt es noch keine weiteren Planungen. Hier werden die Ergebnisse in Hamburg abgewartet und ausgewertet. Hamburg baut sowohl einen landseitigen Landstromanschluss als auch privat finanziert eine schwimmende auf LNG-Basis Strom erzeugende Turbine. Die nächste Tagung dazu wird im Herbst in Hamburg stattfinden.

Entwicklung eines Netzwerkes der Ostseestädte

Die Tagungen sollen sich zukünftig zu einem Netzwerk der Ostseestädte entwickeln, um immer abgestimmt agieren zu können und den aktuellen Wissenstand zu vermitteln. Die Arbeitsinhalte sollen sich nun von der reinen Energieversorgung hin zur Stadtverträglichkeit von Kreuzfahrtliegeplätzen hin entwickeln, zu dem dann neben der Schadstoffvermeidung auch die Verminderung der Geräuschemissionen sowie die sonstige Ver- und Entsorgung integriert wird.

AIDA im Kreuzfahrthafen Warnemünde. Foto: Joachim Kloock
AIDA im Kreuzfahrthafen Warnemünde. Foto: Joachim Kloock

Ein Vertreter der Kreuzfahrtbranche CLIA (Cruise Lines International Association), der 95 Prozent aller Kreuzfahrtanbieter vertritt, stand einem abgestimmten Agieren bezüglich umweltverträglicher nachhaltiger Schiffsbetreibung nicht ablehnend gegenüber und betonte die gemeinsame Verantwortung für die Umwelt. Das Rostocker Unternehmen Aida Cruises wurde als vorbildlich auf dem Weg zur Nachhaltigkeit benannt. „Umweltschutz hat bei AIDA höchste Priorität. Mit der LNG Hybrid Barge und der Vorbereitung unserer Schiffe für Landstrom haben wir selbst bereits die Initiative ergriffen.“, verkündete AIDA President Michael Ungerer schon im vergangenen Jahr.

EU-Projekt namens Green Cruise Port in Planung

Auf Initiative von Holger Matthäus, Rostocks Senator für Bau und Umwelt, wird bis zur Herbstsitzung in Hamburg eine Deklaration der Mitgliedsstädte vorbereitet, die die gemeinsamen Ziele zu umweltverträglichen Hafenstandorten definiert. Die Deklaration sollte politisch legitimiert werden. Hamburg bereitet zurzeit Antragsunterlagen für ein EU-Projekt namens Green Cruise Port vor, bei dem sich auch die Hansestadt Rostock einbringen wird.

Holger Matthäus dazu: „Während die Kreuzfahrtbranche bestens organisiert ist, müssen wir uns nun als Hafenstädte auch strukturierter organisieren. Das nützt sowohl den Kunden und Gästen in unseren Häfen als auch uns als Gastgeber und Anwohnende.“

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