Rettung des Alten Fährhafen Warnemünde

Luftaufnahme von Mittelmole und Alter Fährhafen vom 12. März 2014. Foto: Manfred Sander
Luftaufnahme von Mittelmole und Alter Fährhafen vom 12. März 2014. Foto: Manfred Sander

Die ersten Diskussionen zur Bebauung der Mittelmole sind entfacht. Die lokale Presse berichtete in dieser Woche ausführlich über die Interessengemeinschaft „Alter Fährhafen Warnemünde“ mit ihrer Vision, die Mittelmole in einen maritimen Erlebnispark und neuen Anziehungspunkt für Touristen, Kreuzfahrer und Einheimische zu verwandeln. Ein erlebbares Zentrum auf dem lukrativen Filetstück Mittelmole, dass seit der Einstellung der Fährverbindung zwischen Warnemünde und Gedser im September 1995 größtenteils brach liegt und zukünftig bebaut werden soll. Nur wie?

Wir wollen die Diskussion zur Mittelmole wieder in Gang bringen – bevor es zu spät ist.
Hansi Parczyk, Künstler

Gegen einen zukünftigen Stadtteil Mittelmole

Eins steht der Initiative aus Einheimischen, Kreativen und Sympathisanten vordergründig im Mittelpunkt: Die Seele Warnemündes soll erhalten bleiben. Es geht um Warnemünde und gegen einen künftigen Stadtteil Mittelmole, der das beliebte und einmalige Warnemünder Ortsbild zu zerstören und den Blick auf den Alten Strom komplett zu versperren droht.

Bahnhofshalbinsel Warnemünde Architekturmodell Nr. 5, Stand 2012
Bahnhofshalbinsel Warnemünde Architekturmodell Nr. 5, Stand 2012
Bahnhofshalbinsel Warnemünde Architekturmodell Nr. 8, Stand 2012
Bahnhofshalbinsel Warnemünde Architekturmodell Nr. 8, Stand 2012
Bahnhofshalbinsel Warnemünde Architekturmodell Nr. 1, Stand 2012
Bahnhofshalbinsel Warnemünde Architekturmodell Nr. 1, Stand 2012

Am 24. Februar 2014 wurde das Forum Mittelmole aufgelöst, welches sich mit den städtebaulichen, verkehrs- und freiraumplanerischen Zielsetzungen zum Thema Mittelmole befasste. Bereits am 14. April 2014 wird der Funktionsplan als Grundlage für die weitere Bearbeitung des Bebauungsplans veröffentlicht, unter dem Schwerpunkt Wohnsiedlung, wie es heißt.

Silhouette mit neuer Mittelmolenbebauung nach Entwurf des Wettbewerbsiegers (Auschnitt Bahnhofsachse bis Fährhafen)
Silhouette mit neuer Mittelmolenbebauung nach Entwurf des Wettbewerbsiegers (Auschnitt Bahnhofsachse bis Fährhafen)

Das Bebauen der kompletten Halbinsel Mittelmole ist eine beschlossene und unverrückbare Sache. Wohnen soll nach den bisherigen Planungen in den Mittelpunkt gerückt werden, dazu gab es 2012 einen Architekturwettbewerb mit drei prämierten Modellen (siehe oben), die eine Jury aus Stadtplanern, WIRO-Vertretern und geladenen Preisrichtern entschied. Der Siegerentwurf diente als Basis für die Weiterentwicklung des Funktionsplans. Da die gesamt Mittelmole nicht zu retten sein wird, versucht die Bürgerinitiative wenigstens den alten Fährhafen Warnemünde für Gäste und Einheimische vor monotoner Wohnbebauung bewahren, indem sie die Vision Conexeum entwickelten.

Neue Ideen für die Mittelmole in Warnemünde

Die Vision Conexeum für die Mittelmole in Warnemünde. Grafik: Hansi Parczyk
Die Vision Conexeum für die Mittelmole in Warnemünde. Grafik: Hansi Parczyk

Ansätze des neuen Konzeptes Conexeum beinhalten die Gestaltung des Alten Fährhafens als wahren Anziehungspunkt für Touristen, Anwohner und Gäste aus der Region mit breit gefächerten Angeboten aus Information, Unterhaltung, Erholung und Gastronomie. So könnte beispielsweise die alte Fährhalle als „Fährmuseum Warnemünde“ oder ein ausgedienter Kutter mit Fischerei-Exponaten als Ausstellung dienen. Neben einem maritimen Kinderspielplatz wäre zudem Platz für ein Wassersport-Zentrum mit Tauchbasis und Bootsverleih sowie die Robbenstation der Universität Rostock.

Conexeum!?

Als kleine Erklärung zu dem vorerst noch unhandlich wirkendem Begriff Conexeum: Conexio (lat.) heißt übersetzt Verbindung, genau darum ging es schon immer. Weiter beschrieben es die Initiatoren der Interessengemeinschaft „Alter Fährhafen Warnemünde“ mit folgenden Worten.

Verbindung war das ursprüngliche Thema des Warnemünder Fährhafens. Sie ist es auch, wonach wir Menschen suchen. Wir wollen uns mit anderen und uns selbst verbunden fühlen. Dazu brauchen wir idyllische Orte wie z.B. den Alten Strom. Hier ist jedes kleine Häuschen individuell. Doch eng aneinander gelehnt sind alle zu einem harmonischen Ganzen verbunden. Das ist nicht nur beschaulich, sondern wirkt urig und entschleunigend. Hier können wir zur Ruhe kommen, weil wir unsere Wurzeln spüren und wir mit uns sowie mit dem liebevollen Geist von einst – Warnemünde als etwas Schönes & Einmaliges zu errichten – verbunden fühlen.

In diesem Sinne, wir werden weiter berichten und sind gespannt auf Ihre Reaktionen!

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7 Gedanken zu „Rettung des Alten Fährhafen Warnemünde“

  1. Liebe Warnemünder, wir waren auch schon oft Gäste und finden die Entwicklung von Warnemünde sehr einladent und der Blick vom Hafen Hohe Düne auf die Stadt ist einfach toll. Wir stimmen für das Konzept „Conexeum “ denn alles andere würde nicht passen 🙂

    Antworten
  2. Liebe Warnemünder,
    wir sind seit der Wende fast jedes Jahr Feriengäste in Warnemünde.
    Sollte die Mittelmole mit der angedachten Kompaktbebauung verschandelt werden, wird Warnemünde für uns als Urlaubsort wohl nicht mehr infrage kommen. Wir hoffen sehr, dass das Konzept „Conexeum“ umgesetzt wird.

    Antworten
  3. Liebe Warnemünder,
    mein Mann und ich kommen seit der Wende jährlich nach Warnemünde und fühlen uns dort immer sehr wohl. Es ist fast wie ein zweites Zuhause.
    Die geplante Bebauung der Mittelmole in der von den Architekten angedachten Komplexität ist für uns unverständlich (bis auf die finanziellen Aspekte der Investoren). Ihr Konzept Conexeum ist unseres Erachtens die bisher einzige Möglichkeit den Tourismustandort zu fördern und nicht zu zerstören. Wir würden uns wohl bei der Massivbebauung der Mittelmole von Warnemünde als Urlaubsort verabschieden. Wir wünschen Ihnen viel Glück und Durchhaltevermögen bei der Umsetzung Ihrer Ideen.

    Die Niemann`s aus Mommenheim

    Antworten
  4. Ich bin in der Region geboren, aufgewachsen und hier wohnhaft geblieben. Es sticht mir ins Herz, wie das Idyll und damit die Attraktivität von Warnemünde systematisch kastriert werden. Offensichtlich sind Projektanten und Entscheidungsträger am Werk, die keine innerliche Beziehung zu Warnemünde haben, d.h. denen die Heimatliebe fehlt. Es hat den Anschein, dass hier primär Profit, Prestigeobjekte und auch Profilierungsstreben tonangebend sind. Dieser Klotz passt einfach nicht in die Landschaft. Die Infrastruktur ist schon jetzt an ihrer Belastungsgrenze angelangt. Das „GROßSTADTPROJEKT“ führt zum Kollaps oder macht nach dem Motto „immer weiter, breiter und höher“ eine zusätzliche Ausdehnung erforderlich. Es würden weitere Fläche, Natur und Landschaft im Umfeld von Warnemünde dem Profit geopfert. Deshalb, lasst Warnemünde die Idylle, den Charm und seine touristische Anziehungskraft. Deshalb unterstützen meine Frau und ich die Initiative „Alter Fährhafen Warnemünde“ aus voller Überzeugung.
    Ob das vorgeschlagene Aternativprojekt „CONEXEUM“ die günstigste Lösung ist sei dahingestellt, aber es ist wesentlich wertvoller und treffender zumindest für die mittelfristige Entwicklung des
    Ortes Warnemünde in seiner touristischen Bedeutung.

    Dr.-Ing. Jochen Unger
    Dr. Karin Unger

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  5. Ich finde in Warnemünde ist schon genug Unfug gemacht worden. Von dem beschaulichen kleinen Fischerort ist nicht mehr viel übrig. Alles wird mit modernen Häusern zugepflastert. Architektonisch passt das nicht. Was müssen sich die Einwohner noch gefallen lassen? Warum fragt man nicht mal die Menschen die hier leben.
    Nehmen wir nur mal das neue Wohngebiet Molenfeuer, dort werden neben den alten Heinckelhäusern moderne Neubauhäuser gebaut .Diese nehmen den andern Bewohnern das Licht und die beiden Hausformen passen nicht nebeneinander.
    Man sollte langsam damit aufhören und stattdessen das alte versuchen zu erhalten. Ansonsten sind wir bald nur noch ein schickimicki Dorf

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  6. Was will man noch mehr vernichten in Warnemünde.Meines ansicht geht es hier nur um Geld.
    Warum kann Warnemünde nicht so bleiben ?Und fragt man nicht die Menschen die da Wohnen
    Hier wird mal wieder bestimmt
    es gibt viele möglichkeiten den hafen anders zu gestalten .
    der durchschnitt Burger hat kein geld für den vergnügungspark.
    Und als Touristenatraction finde ich es gar nicht angebracht .Die kommen sowieso .Weil Wahrnemünde ist immer eine reise wert.Auch ohne volgebaute.einfahrten.
    Warnemünde ich liebe dich und ich hoffe das man nicht länger an dich nagt

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